Nicht die Einsamkeit ist es, wovor der Mensch sich fürchtet,
denn es ist viel schlimmer, sich alleine gelassen zu fühlen.
Mein geliebter Hans,
ja, es ist das Schlimmste, was der Mensch fürchtet: sich allein gelassen fühlen. Und ich fühle mich sehr allein gelassen. Ich fühle nicht nur so, ich bin allein gelassen mit meiner Trauer, mit meiner Einsamkeit. Ich habe mir das nicht ausgesucht, es ist einfach passiert! Du bist gestorben, ohne dass ich von dir Abschied nehmen konnte, das bedrückt mich sehr. Meine Tränen werden nicht gesehen, oder wollen nicht gesehen werden. Ich glaube nicht, dass du das gewollt hättest, du wolltest, dass es mir nach deinem Tod gut geht, so weit das überhaupt möglich ist. Aber jeder wird in seinem Leben die Erfahrung machen müssen, was es heißt, von einem Menschen Abschied nehmen zu müssen, nehmen, den man so sehr geliebt hat und dass man ihn ihn nie wiedersehen wird.
Ich vermisse dich unendlich und du fehlst mir jeden Tag, jede Stunde und jede Minute allein zu leben, ist sehr, sehr schwer.
In großer und unendlicher Liebe
deine traurige und verzweifelte Renate
